heute war es mal wieder soweit: es ist in unseren breiten zu einer sonnenfinsternis gekommen. sie ist gerade (3.11.2013 13:24) zu ende. es war zwar nur eine partielle. nichts desto weniger standen hunderte von menschen am strand und guckten mit selbstgefertigten gläsern richtung süden, wo die sonne gerade steht. irgendwie war es komisch. es sind zwar nur 31% sonnenabdeckung durch den mond. aber das gefühl kam auf.
diese sonnenfinsternisse üben schon seit jeher eine besondere faszination aus. seit jahrtausenden ranken nämlich unzählige mythen und legenden um dieses seltene ereignis.
einerseits sahen die menschen es als ein zeichen der götter an. im 6. jahrhundert vor christus beendeten die meder und die lyder bei einer aufkommenden sonnenfinsternis sogar ihre kampfhandlung.
in china glaubte man, ein riesiger drache frisst die sonne auf. in japan deckte man die brunnen ab, um einer vergiftung des wassers vorzubeugen. und in einigen afrikanischen urvölkern gingen die männer unbedeckt ins freie, um eine bestrafung der götter abzuholen.
in nordamerika glaubten indianer, sonne und mond wechseln ihr geschlecht, wobei es am tage zur nacht wird. brasiliens urvölker sahen einen riesigen vogel vor der sonne fliegen.
andererseits wird diesem phänomen das auslösen von not und katastrophen angedichtet. sturmfluten, hungersnöte und extreme temperaturveränderungen sollen dazu gehören.
doch gehe ich mal zurück zu einem historischen tag. dem 11. august 1999. eine kleine berliner familie sitzt in der kastanienallee beim frühstück und feiert den 43. geburtstag der hausherrin. tage vorher geisterten schon die wildesten gerüchte um diesen tag. unzählige seher und selbsternannte propheten sagten den weltuntergang bevor.
doch was geschah? die menschen gingen auf die straße. findige geschäftsleute verkauften schutzbrillen. augenoptiker und augenärzte warnten was das zeug hielt, nicht ungeschützt in die sonne zu blicken. während der finsternis wurde es seltsam ruhig. vögel stellten ihr zwitschern ein und irgendwie entstand eine gefühlsbeladene situation.
und danach? nichts passierte. die erde ging nicht unter, katastrophen gab es nicht mehr als sonst. und auch das geburtstagskind musste weiter arbeiten.
es kreuzen sich eigentlich nur himmelskörper. es hat nichts mit den schicksalen der menschen zu tun. auch planeten und sonnen tun dies nicht. aber irgendwie ist es immer ein komisches gefühl. vielleicht ist ja doch noch mehr??