Die Angst vor den magischen Zahlen!

img_0889in meinem familiären umfeld bin ich seit einiger zeit wieder einem phänomen begegnet von dem ich glaubte, dass das dunkelste mittelalter dieses thema längst erledigt hätte: angst vor den  „magischen“ zahlen. in märchen, sagen und mythen habe ich ja immer mal wieder etwas darüber erfahren. die „3“, die mir noch zu weihnachten in gestalt der heiligen drei könige begegnete. im radio, als eine fröhliche sängerin intonierte: „wähle 333 auf dem telefon, wähle 333 und ich komme schon“. oder wöchentlich werde ich an die magische zahl „7“ erinnert, wenn ich montags keine lust habe, mit dem arbeiten anzufangen und mich stattdessen aufs wochenende freue.

das es in der physik bei der anzahl der nukleonen, die eine vollständige schale bilden, von magischer zahl die rede ist, finde ich spannend. und das es in der informatik spezielle werte gibt, die man magsiche zahlen nent, ist mir auch neu.

na und klar, im alten testament finden zahlensymbolische bedeutungen hohen stellenwert. genesis 1, 17ff, der siebenarmige leuchter, aleph und jod, 1 und 10, die zentrale bedeutung der „5“, 248 gute taten, die der mensch tun muss, um sich seine existenz in der welt zu bauen. alle zahlen so zwischen 1 und 500 sind im hebräischen irgendwie wichtig.

nur eine habe ich nicht gefunden: die 30. und genau mit der wurde ich auf existentielle weise konfrontiert. jemand wurde 30. ach du schreck, welcher einschnitt ins leben dachte ich mir. wo bei mir als mann mit 30 die sturm- und drangzeit doch erst richtig los ging. doch die ängste und sorgen lagen tiefer. noch nicht fertig mit der studentischen zukunft, keine verlässliche dauerhafte beziehung, kein kind und die berufliche zukunft im nirvana. dazu kam, durch inflation gespartes geld zu verlieren, keinen passenden job mehr zu finden und eine fehlende eigene wohnung. zuerst machte ich mich darüber lustig, wie gunter gabriel in seinem song: „alle mädchen ab 30“ .

doch dann begann ich, mich mich dem weiblichen phänomen 30img_1382 zu beschäftigen. und ich stiess auf beachtliche neue erkenntnisse, die mir als mann bisher verborgen blieben. die angst der frau, ab 30 nicht mehr in eine leggins zu passen. das immer lautere ticken der biologischen uhr. das rasante verändern, gerade der oberschenkelhaut zu irgendeiner frucht. die sorge, keinem mehr zu gefallen und somit auch keinen mehr abzubekommen. natürlich nicht irgendeinem, sondern dem, der auf einem schimmel reitend, vermögend, gutaussehend, gebildet und mit hochmobilen spermen eines morgens an der haustür klingelt. die ernährung, und mag sie auch noch so gesund sein, die sich immer schneller als „rettungsring“ vergoldend an die hüfte absetzt. und natürlich, dass man ab sofort das lachen einstellen muss, damit sich die dabei entstehenden falten nicht wie in stein ins gesicht meisseln.

wochenlang vorher gab es also schon schubweise diese depressiven phasen. eine intensive aufbauarbeit war angesagt. lange gespräche, bei denen ich oft verzweifelte und mich sorgte, die erhoffte wirkung bliebe aus. und dann kam gestern dieser tag, am 2.4.2013,  diese magische wendung und nichts geschah von den befürchteten weltuntergangsszenarien. im gegenteil, das leben ging weiter, als wäre nichts geschehen. die ängste wichen dem lächeln, menschen begegneten ihr und lächelten zurück. die stimmung stieg und jede sekunde wurde zu einem demonstrationszug positiver gefühle. was für ein tag????

und was war mit der angst? der weltuntergangsstimmung? dem gefühl, auf der welt ganz alleine zu sein? w e g!! nichts war passiert. nichts? – doch! – im inneren hatte sich viel bei ihr verändert. zum positiven. das leben geht weiter. gut! besser. vieles wird besser. img_1383

geschafft! sie ist jetzt 30. und und ich? ich bin auch geschafft. aber auch meine nerven werden sich wieder beruhigen. denn auch mein leben geht weiter.

Stichworte:

Kommentarfunktion ist deaktiviert.