frühling läßt sein blaues band,
wieder flattern durch die lüfte.
süße, wohlbekannte düfte
streifen ahnungsvoll das land.
veilchen träumen schon,
wollen balde kommen.
horch, von fern ein leiser harfenton!
frühling, ja du bist´s!
dich hab ich vernommen! (eduard mörike)
na endlich, da ist sie wieder. die zeit der süßen düfte. wenn ich heute so durch die straßen schlendere, dann riecht es nach weißem und lila flieder, die japanische zierkirsche blüht und die kastanien zeigen die ersten knospen.
und es ist die zeit der schlabberigen unterhemden, der verbeulten knitterigen hosen und der alten t-shirts vom vorigen jahr.
und es ist die zeit, in der ich auf der straße die „kalkleisten“ durch die gegend laufen sehe. die blassen menschen, die sehnsüchtig auf die ersten warmen sonnen-strahlen gewartet haben.
und es ist die zeit, in der die parkbänke wieder zur lagerstätte von lebenslustigen menschen werden. die, die mit ein paar liter rotwein den sinn des lebens neu entdecken. und darüber auch lautstark philosophieren.
und es ist die zeit, in der die sonnenstrahlen unsere abwehrkräfte stärkt, unser wohlbefinden steigert und vitamin – d – bildung fördert, unsere atmung und durchblutung und unseren kreislauf und den stoffwechsel anregt.
und es ist wieder die zeit, in der taxifahrer uns ein beruhigendes zeichen geben, den zebrastreifen zu überqueren, lichtschwielen entstehen, melanozyten der haut sie in das melanin umwandeln und bei vielen polymorphene lichtdermatose entsteht.
und es ist die zeit, in der depressive verstimmungen keinen platz mehr haben, in der die gelernten entspannungstechniken im winter ihre ersten früchte tragen. ein glück, damit vor monaten begonnen zu haben. ach möge die zeit doch nie aufhören.