Progressive Muskelentspannung – II. Teil

entspannung(michellecarlbyflickr)

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kommt ihnen das bekannt vor?

die woche hat noch gar nicht richtig angefangen, da gibt es die ersten ärgernisse. der chef hatte ein schlechtes wochenende (sein motorboot ist abgesoffen). der arbeitskollege ist nur nervig ( ein unbekannter ist in sein nagelneues auto gefahren und verschwunden). sie haben ihre 13-jährige tochter schon seit tagen nicht mehr zu gesicht bekommen ( sie hat einen neuen freund). ihr partner teilt ihnen mit, dass sie ab sofort selbst fürs essen zuständig sind (von wegen der gleichstellung). und jetzt spüren sie bei sich, wie langsam etwas in ihnen aufsteigt. zeit, die vorgestellte progressive muskelentspannung einmal auszuprobieren.

wie war das eigentlich noch?

ach ja, innere und äußere ruhe herstellen. einen kühlen ort aufsuchen, das telefon abschalten und die kollegen von der „auszeit“ in kenntnis setzen. kleidung lockern, augen schließen, abschalten, störende gedanken vermeiden, sich ganz auf den körper konzentrieren und sich dem gefühl der ruhe hingeben.

o.k. sagen sie, am bankschalter wo sie gerade stehen geht das nicht. der bäcker, der seine frischen brötchen an den mann und an die frau bringen will, kann das an der theke auch nicht. und auch der verkäufer im einzelhandel hat die regale einzuräumen und kann nicht zwischen kichererbsen und ravioli eine entspannungsphase einlegen. aber – und hier liegt die große gefahr, diese arbeit mache ich ja nicht ständig. ich habe das recht auf pausen. aber wie verbringe ich diese?

ich hetze nach unten vor die tür, weil im hause nicht mehr geraucht werden darf. ich diskutiere heißblütig mit meinen kollegen das verloren gegangene fußballspiel vom wochenende. ich flitze in der pause in das nachbargeschäft, um meine einkäufe für abends zu erledigen. also so wird das nichts mit der aktiven entspannung.

wir müssen schon raus aus unserer arbeit. möglichst auch den platz aktiv wechseln. ich will ja etwas neues ausprobieren und dabei sollte das lächeln der kollegen nicht stören.

und genau das ist mein erster schritt. ich werde in meinem arbeitsbereich einen platz ausgucken, an dem ich in zukunft meine progressive muskelentspannung abhalten kann. ich richte ihn mir ein wenig persönlich ein und fange an, „ihn ein wenig lieb zu haben“. hier wird in kürze mein erstes training stattfinden, dem privaten und alltäglichen berufsstress zu begegnen.

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