Thaikatzen sind „innen Hund und aussen Katze“

seit wir hier wohnen, haben wir eine untermieterin. zunaechst war meine frau ganz skeptisch, kam sie doch immer zu mir, wenn sie nicht da war, ließ sich streicheln und ich konnte ihr mit kleinen gefälligkeiten ein schmunzeln entlocken. auch hatte ich sie öfter im bett zu liegen, als es mir recht war.

mittlerweile haben wir uns aber alle aneinander gewöhnt. unsere nini, ca. 50 cm groß und etwa 2,5 kg schwer. eine echte thaikatze. sie gehört zwar nicht uns, aber wir sind in ihrem leben so etwas wie die zweite familie geworden.

ein kleines pfiffiges wesen ist sie, sensibel und trotz ihrer zarthart sehr robust. und anhänglich, was ich von meiner früheren hauskatze gar nicht kannte. geh ich etwa nachts noch mal raus, wenn ich was gehört habe, rennt sie mir hinterher, wie ein kleiner hund.

und irgendwo habe ich dazu gelesen, dass thaikatzen eine ganz enge bindung zu einem menschen eingehen, dem sie dann ein leben lang treu sind. irgendwie wird man adoptiert. aus dieser verartwortung kann man sich auch nicht herausstehlen.

die letzte woche stellte aber eine besondere herausforderung an unsere liebe. wir waren auf urlaub 4 wochen weg (wussten nini aber in guten händen ihrer „leiblichen eltern“). unsere gedanken kreisten ständig um die frage, wie lange sie uns wohl mit dem hinterteil anguckt, weil wir so lange nicht bei ihr waren. vorsorglich hatten wir kleine geschenke besorgt: wegen des leicht zu pflegenden kurzhaars eine katzenbürste und 3 spielteile, die wie mäuse aussehen sollten. (ich hätte sie auch nicht erkannt).

aber kaum zu hause wieder angekommen stapft doch unsere kleine chocolate-point ins wohnzimmer, meckert uns unaufhörlich 5 minuten an, wo wir denn gewesen sind, ob wir kein pflichtgefühl kennen, ob wir ihr etwas mitgebracht hätten und wann es etwas zu essen gäbe. wir waren beide wie versteinert, vor rührung standen uns fast die tränen in den augen. ein wunderschöner moment, geliebt zu werden, wichtig zu sein, gerne verantwortung zu tragen.

mittlerweile ist sie wieder die alte. meckert, wenn wir morgens noch liegen. schimpft, wenn nicht frisches wasser im schälchen ist. die plastikmäuse sind noch da, wo wir sie hingelegt haben. keine lust zu spielen. „ich habe doch jetzt meine zweiteltern wieder.“

 

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