ich habe mich schon immer gefragt wie es kommt, dass menschen auf extremsituationen ganz gelassen reagieren, selbst auf traumatische ereignisse oder starker dauerbelastung psychisch gesund bleiben und ihr leben insgesamt positiv und sinnvoll sehen und sich den aufgaben, die das leben an sie stellt, bewusst stellen?
während andere schon zusammenbrechen, wenn sie mal wieder keine 3 richtige beim lotto haben. was fehlt bei dieser personengruppe? oder was ist dort grundsätzlich anders?
dazu gehört, dass der aufbau von persönlichen schutzfaktoren zur erhaltung und verbesserung von gesundheitsförderndem denken, fühlen und verhalten gestärkt werden kann. derzeit existieren 2 modelle die erklären, unter welchen bedingungen menschen trotz hoher belastung, ja sogar nach außerordentlichen krisen keinen dauerhaften schaden davontragen, bzw. sich erholen oder sogar gesund bleiben.
1. das saltogenesemodell: zurück zu führen auf den medizinsoziologen aaron antonovsky fand dieser heraus, das frauen bestimmter jahrgänge trotz konzentrationslager, krieg und verlust naher angehöriger psychisch weitgehendst gesund waren. soll heißen, der organismus scheint in der lage zu sein, schwere belastungen gegen ihn aufzufangen. es scheint also faktoren zu geben, die den menschen gesund erhalten. und wir fragen uns, wie schafft es der mensch, gesund zu bleiben? welche ressourcen stehen ihm in extremsituationen zur verfügung? wie schafft er es, mit beschwerden und beeinträchtigungen so fertig zu werden, dass er keinen oder nur geringen schaden nimmt?
2. das resillenzdmodell: auch dieses modell, auf der grundlage von kinder-langzeitstudien erklärt, warum kinder, die in ungünstigen verhältnissen aufgewachsen sind, dennoch in ihrer entwicklung nicht beeinträchtigt – also resilient (widerstandsfähig) sind.
dabei bezeichnet resilienz eine innere stärke, die es menschen ermöglicht, krisen und dauerbelastungen erfolgreich zu meistern. trotz harter rückschläge und lebenskrisen bleiben sie stabil. manche wachsen unter diesem druck geradezu über sich hinaus und stellen sich neuen herausforderungen. dabei werden die risiken nicht aktiv gesucht, aber sie halten kommenden gefahren stand.
dabei akzeptieren resiliente menschen fehlschläge und misserfolge im leben und versuchen in diesen ereignissen noch einen für sie positiven lebenssinn zu erkennen. sie haben damit ein system entwickelt, probleme ganzheitlich zu lösen. sie lassen sich einfach nicht durch diese „schicksalsschläge“ überwältigen.
aber, und das ist die gute nachricht, resilienz ist eine erlenbare fähigkeit. kinder in den ersten 10 lebensjahren lernen sie. doch auch erwachsene können noch in begrenztem ausmaß die zu grunde liegenden fähigkeiten und schutzfaktoren systematisch stärken.
3. psychische schutzfaktoren: weil psychische und psychosomatische erkrankungen zunehmen beschäftigt sich die forschung vermehrt damit, menschen stressstabiler und resilienter zu machen. bisher wurde herausgefunden, dass der:
– der sein leben und seine welt besser versteht
– der sich nicht den äußeren kräften hilflos ausgesetzt fühlt
– der humor zu seinem werkzeug macht
seltener krank und schneller wieder gesund ist.
dabei ist es wichtig, optimismus, selbstbewußtsein und selbstvertrauen in ausreichendem maße zu haben. grundlegendes vertrauen in die zukunft und in andere menschen sowie eine positive ergebniserwartung führen zu gelassenheit. menschen, die trotz misserfolgen und rückschlägen nicht aufgeben sind gefeiter als pessimisten. somit stelle ich folgende lebensformel auf:
pessimisten sehen in jeder chance nur probleme,
optimisten sehen in jedem problem eine chance.
und wieder zeigt sich, das es nicht die anderen sind. s o n d e r n n u r i c h !